Donnerstag, Juni 22, 2006

Das Schreiben und das Lesen

Der Füller senkt sich auf das Papier. Die Spitze berührt die aus der Nähe betrachtet gar nicht mehr glatte Oberfläche. Die Hand erhöht den Druck. Die zwei spiegelsymmetrischen Teile der Feder spreizen sich leicht. Übereifrige Papierfasern beginnen an der Tinte zu saugen. Langsam beginnt der blaue Strom zu fließen. Während die Hand des Schriftstellers den Füller für das letzte Wort des Romans über das Papier führt.
Wolken.
Der Füller seufzt tief. Schon lange hat ihn keines seiner Werke so berührt. Er läßt sich nun gerne den Deckel aufsetzen und auf die Schreibtischunterlage legen. Durch das Fenster blickt er den Himmel an. Bücher können Leben ändern. Jetzt spürt er es.

1 Kommentar:

mq hat gesagt…

An der Tinte saugende Papierfasern sind ein wunderschönes Bild zur Beschreibung des Schreibens.