Mittwoch, Mai 10, 2006

Lass uns Wolken angeln gehen

Wie jeden Morgen kurz nach Öffnung des Fernsehturms fand sich Herr Pletzka auf der obersten Aussichtsplattform ein. Im goldgelben Licht der aufgehenden Sonne steckte er seine Angel zusammen, bestückte den Haken mit frisch gepflückten Wiesenblumen und warf die Angel aus. Der Himmel sah vielversprechend aus, leichte weiße Schleier waren auf dem blauen Hintergrund zu sehen, aber auch ein paar Schäfchenwolken. Jetzt konnte er wieder in Ruhe seiner Passion nachgehen. Bevor die nächsten Besucher eintreffen muss er schnell wieder seine Ausrüstung zusammenpacken um nicht bei seiner sicherlich nicht gestatteten Beschäftigung ertappt zu werden.
Er liebte diese morgendliche Stille hoch über der Stadt, den weiten Ausblick über das von hier völlig erstarrt wirkende Land, diese Möglichkeit der Meditation und des Begreifens. Bisher war es ihm noch nicht gelungen eine Schäfchenwolke zu angeln. Aber er wusste eines Tages würde er diesen großen Fang machen, der Schäfchenwolke in seinem Garten ein neues Zuhause geben und den großen Traum seines Anglerlebens verwirklicht haben.

4 Kommentare:

kein einzelfall hat gesagt…

Schööön!
Ein deutsches Mitglied.

Pe Pe hat gesagt…

Herr Pletzka nimmt die armen Wölkchen tatsächlich mit nach Hause??
Das ist nicht in Ordnung und er sollte sich ein Beispiel an den Karpfenfischern nehmen. Pfui!

Lundi hat gesagt…

@einzelfall: Werte Madame, wo zaubern Sie nur die ganzen Links her ?
@pepe: Du hast recht, ein Wölkchen von seiner Herde zu trennen und zu einem Leben auf dem Boden zu zwingen ist nicht sehr tierlieb. Aber ich bezweifle dass Herr Pletzka je eines fangen wird...

kein einzelfall hat gesagt…

Lieber Herr Lundi, sie nennen es Internet, da kann man tolle Sachen finden. So wie dieses Blog zum Beispiel. ;)