Freitag, August 25, 2006

Nachtmomente

Ich wache mitten in der Nacht auf. Es ist noch dunkel. Langsam schalten sich die Sinne ein, erste Wahrnehmungen werden empfangen. Es rauscht und plätschert. Schon wieder schlechtes Wetter. Vom Bett aus schaue ich durchs Fenster. Vereinzelte gold'ne Sterne prangen am hellen und klaren Himmel. Die Gedanken fangen langsam an sich aus ihrer wohligen Unbeweglichkeit zu schälen. Also kein Regen. Langsam schiebe ich mich an den Bettrand, vorsichtig richte ich mich auf, stehe schließlich auf den Füßen und trete an das Fenster. Ich sehe die Zeit an den Fassaden herunterlaufen, über die Gehwege strömen, sich in den Rinnsteinen sammeln und schließlich in der Tiefe verschwinden. Ein stetiger Strom, nicht versiegend und nie innehaltend. Luftschlösser unterspülend und Pläne abwaschend. Ich öffne das Fenster und strecke den Kopf hinaus. Es fühlt sich befreiend an. Mein Herz wird leicht, ich freue mich auf den Morgen.

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