Donnerstag, Dezember 22, 2005

Alles schon mal da gewesen ? Das verfrühte Wort zum Jahreswechsel

Bei der völlig unübersichtlichen Menge von schriftlichen Veröffentlichungen - man denke nur an die Bücher, die über Jahrhunderte geschrieben wurden, und schliesse zur Vermeidung von traumatischen Schwindelanfällen das Internet mal kurz aus - ist zu erwarten, dass alles was man sagen will schon mal in nahezu perfekter Weise gesagt wurde. Und dass der eigene Versuch dagegen jämmerlich ausfällt.
Aber - und das ist jetzt eine schöne Rechtfertigung für diesen Blog - es ist nicht nur authentisch es dennoch selber zu versuchen (da spricht doch tatsächlich der Blogger persönlich), sondern diese perfekten Darstellungen sind im allgemeinen nicht auffindbar wenn man sie am dringensten benötigt. Hätte ich den folgenden Text gefunden, wenn ich nach einer Betrachtung zum Jahreswechsel gesucht hätte ? Sicherlich nicht.
Da kann man nun das schöne Wort Serendipity bemühen um die Tatsache zu beschreiben dass ich in dem bereits zitierten (und gelobten) Buch "Das Licht auf den Bergen" von Jón Kalman Stefánson eine schöne Betrachtung zum Jahreswechsel gefunden habe, und sie hier wiedergebe:
Das bringt mich auf komische Gedanken, etwa über den Jahreswechsel. Ein neues Jahrtausend, Bilanzen ziehen und viele Feierstunden. Aber worüber soll man überhaupt nachgrübeln ? Es gibt keine Jahreswechsel, sie sind Fiktionen. Es gibt nur die Zeit, die verstreicht. Jahre und Jahrhunderte sind Ideen, die wir der Zeit übergestülpt haben, damit ihre Größe und Unendlichkeit uns nicht lähmt, damit wir sie ertragen können.
Damit wir uns selbst in der unendlichen Weite der Zeit ertragen können.
Ich erstarre aber nicht in Ehrfucht, nehme mir selber meinen obigen Text zu Herzen und werde noch eine Neujahrsansprache verfassen. Versprochen.

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