Donnerstag, April 13, 2006

Heute nacht: DJ Devil

DJ Devil, der mit bürgerlichem Namen Heribert Kreuzegger heißt, wird vom Satan zu einem Gespräch vorgeladen. Als er die geschmackvoll, aber sehr altertümlich im Hieronymus-Bosch-Stil eingerichtete Höhle seines Chefs betritt liegt dieser in seinem Lava-Whirlpool und winkt DJ Devil heran.
- Ihre Arbeitsleistungen sind bodenlos ! Keine einzige Seele im letzten Jahr ! Was haben Sie dazu zu sagen ?
- Aber Herr Dr. Satan, ich arbeite in einem strategischen Projekt ! Ich bereite den Boden für eine sehr gewinnbringende neue Sparte, ich besetze eine Marktnische. Ich bin kein Fußvolk das einzelne Seelen anwirbt. Bei mir geht es um den großen Erfolg !
- Wir finanzieren jetzt schon seit 2 Jahren dieses große Projekt mit dem Ziel im Nachtleben über die Musik Seelen zu fangen. Resultat: Null !
- Herr Dr. Satan, lassen Sie mich Ihnen die erreichten Meilensteine erläutern. Ich habe eine erfolgreiche Dark-Wave Partyreihe ins Leben gerufen, die jetzt schon Ableger in drei Städten hat, und das neu gegründete Label bringt demnächst die erste Compilation raus. Das Presseecho in den Szenemagazinen wie Zillo oder Sonic Seducer ist sehr gut: Ich werde als Rolemodel für den Dark-Wave-Lifestyle dargestellt. Die Anschubphase läuft also wie geplant.
- Aber messbare Erfolge sind alles was zählt ! Herr Kreuzegger, wenn ihr Projekt im nächsten Monat keinen Ertrag abwirft können Sie unten bei den Heizern mitarbeiten oder sich einen neuen Job suchen. Gehen Sie jetzt !
DJ Devil verläßt die Höhle und kann sich das Grinsen nicht verkneifen: Mit dem Projekt der Hölle AG hat er seine erfolgreiche Karriere im Musik- und Partybusiness begründet - und den Job als Teufel wollte er sowieso demnächst kündigen. Seelen anwerben ist ihm immer als ein moralisch verwerflicher Job vorgekommen, vergleichbar mit Versicherungsvertreter.

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