Dienstag, Oktober 10, 2006

Die Linien des Lebens

Stefanie Mertensbacher beschäftigt sich mit vielen Themen die die meisten ihrer männlichen Bekannten als "Eso-Kram" abtun. Und so dosiert sie sehr vorsichtig wieviel sie von dieser Seite preisgibt, und wieviel Welt abseits der reinen Daten ein männliches Wesen vertragen kann.
Gerade sitzt sie mit Ralph Schlomken, den sie bei der Geburtstagsfeier ihrer besten Freundin Manuela kennengelernt hat, in einer Kneipe und fängt vorsichtig an seine spirituelle Offenheit auszutesten.
"Manche behaupten man könne in den Händen die Lebenslinien lesen. Darf ich mal Deine sehen ?"
"Steffi, ich glaube nicht dass die Zukunft vorherbestimmt ist. Aber die Hände verraten dennoch viel."
"Was meinst Du, Ralph ?"
"Man sieht das Leben. An den Lebenslinien sieht man ob es bisher gradlinig war, ob es persönliche Katastrophen, Irrwege gab."
"An den Händen kann man die Vergangenheit ablesen ?"
"Ja. Du mußt beobachten wie sich die Lebenslinien im Laufe des Lebens ändern, wie aus geraden verästelte werden..."
"Ralph, das ist Blödsinn. Die Lebenslinien bleiben gleich. Von Anfang an."
"Steffi, ich bin überzeugt dass es funktioniert. Ich habe es bei meiner Oma gesehen. Und bei Manuela. Die Scheidung hat sich deutlich in den Lebenslinien verewigt."
"Das kann biologisch gar nicht funktioniert ! Ralph, Du bist schon ziemlich abgehoben."
"Steffi, Du enttäuscht mich. Ich habe Dich eigentlich für eine offene Frau gehalten. Es gibt viel jenseits Deines materialistischen Weltbilds zu entdecken."
Steffi schaut Ralph mit großen Augen an. Das ist sonst immer ihr Satz mit dem sie Gespräche wieder zurück auf festen Boden bringt. Obwohl der Abend bisher nicht so besonders verläuft, findet sie Raph immer anziehender.

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