Mittwoch, Januar 25, 2006

Jugend forscht

Leopold war enttäuscht. Er hatte an seinen maßgeschneiderten Tretroller etwas Schießpulver befestigt, sich auf sein so präpariertes Lieblingsfortbewegungsmittel gestellt und gezündet - und war nur wenige Zentimeter nach vorne gefahren. Sein Vater Fürst Waldemar hatte ihm verboten mit Sprengstoff zu spielen. Aber er spielte doch gar nicht ! Er war sich sicher eine überlegene Transporttechnologie erdacht zu haben die Pferde überflüssig machen würde.
Schmollend blickte er aus seinem Turmzimmer auf den belebten Burghof. Wie er den Planwagen mit der monatlichen Sprengstofflieferung ankommen sah wußte er: Jetzt ist die einmalige Chance gekommen seinem Vater zu beweisen dass er ein Genie war.
Während der Fürst sein allabendliches Gelage gab schlich Leopold die Wendeltreppe hinunter und durch verwinkelte Gänge in den Laderaum. Glück gehabt ! Die Pferde waren abgeschirrt, aber der Planwagen stand unberührt da. Leopold legte schnell die mitgebrachten Zündschnüre, öffnete das Tor zum Hof, setzte sich auf den Kutschbock und zündete alle Zündschnüre zugleich an.

Die Burgruine ist heute ein beliebtes Wanderziel. Auf den vom Heimatverein aufstellten Tafeln ist zu erfahren dass die Burg durch eine Explosion vollständig zerstört und nie wieder aufgebaut worden ist.

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