Samstag, September 09, 2006

Unerwartete Mondfinsternis

Normalerweise war er immer so motiviert. Und es machte ihm auch Spaß einfach da zu sein, zu beobachten, und sich dabei langsam zu bewegen. Wie schon seit Jahrtausenden.
Aber heute hatte der Mond unerklärlicherweise keine Lust. Einfach mal eine Nacht ausspannen. Die Seele baumeln lassen - ein Ausdruck den der Mond sehr gerne mag.
Aber kurz nach seinem vorhergesehenen Aufgang hatte er die ersten Bedenken. Wenn nun jemand in den Himmel blickt und ihn vermisst ? Zu ihm sprechen will und er ist nicht da ? Wenn er die Wünsche und Gedanken nicht empfangen kann. Wenn andere ihre Seele nicht baumeln lassen können. Wenn Gedichte und Lieder über ihn nicht geschrieben werden können, weil er nicht da ist um zu inspirieren. Nein, er muss heute auch scheinen.
Also doch schnell auf den Weg machen. Schon zu spät dran, also die Abkürzung, den direkten Weg nehmen. Der geht aber kurz durch den Erdschatten. Wird schon keiner merken...

2 Kommentare:

mq hat gesagt…

Typischer Fall von gehobenem Management.

Lundi hat gesagt…

@mkh: Der Mond oder la lune - das macht schon einen Unterschied. Und wie heisst es in einem Lied von Billy Bragg: The laws of gravity are very very strict, and you’re just bending them for your own benefit (She's got a new spell).
@mkh, markus: Bei solchen patria- oder matriachalischen Unternehmen ist es sicher schwer neue Manangementkonzepte durchzusetzen.